Astrolabium von Heinrich Höing

Deutsches Museum

Beschreibung

Das Astrolabium ist eine Kombination aus drehbarer Sternkarte, Visierinstrument zur Winkelmessung und astronomischem Rechenschieber. Es wurde in der Zeit von 150 v. Chr. bis 150 n. Chr. von griechischen Astronomen entwickelt. Im Mittelalter verbesserten islamische Gelehrte das Astrolabium und machten es in Europa bekannt.

Das Astrolabium lässt sich mit einer drehbaren Sternkarte vergleichen. Vom Südpol der gedachten Himmelskugel aus werden alle Himmelskreise und Sternpositionen auf eine durch den Äquator gelegte Ebene projiziert (stereographische Projektion).

Auf einer Einlegscheibe, konstruiert für eine bestimmte geographische Breite, sind Höhen- und Azimutlinien des Horizontsystems abgebildet. Darüber ist eine kunstvoll durchbrochene Scheibe, die Rete, drehbar um die Mittelachse und mit den wichtigsten Fixsternpositionen sowie dem Tierkreis (Ekliptik) gelegt. Ein schwankendes Lineal (Alhidade) mit zwei Visiervorrichtungen, Dioptern, auf der Rückseite des Instruments ermöglicht die Messung von Höhenwinkeln von Gestirnen. Verschiedene Stunden- und Datumsskalen erlauben den universalen Einsatz des Astrolabiums bei Aufgaben der Positions- und Zeitbestimmung in der Astronomie, Astrologie und Vermessungskunde.

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-SA 4.0