Raumanzug Sokol KV-2

Deutsches Museum

Beschreibung

Dieser Raumanzug wurde vom deutschen Wissenschaftsastronauten Klaus-Dietrich Flade getragen. Er durfte als erster Deutscher im März 1992 zu einer einwöchigen Forschungsmission zur russischen Raumstation MIR fliegen.

Der SOKOL KV-2 wurde 1979-80 für Flüge mit dem SOJUS-TM Raumschiff, das drei Menschen Platz bietet, entwickelt. Er soll die Raumfahrer vor einem plötzlichen Druckabfall schützen und wird daher bei den besonders kritischen Manövern wie Start, Andocken und Landung getragen. Der Anzug ist so beschaffen, dass er bei einer außer- planmäßigen Landung im Wasser Schutz gegen Kälte und Ertrinken gibt. Unter normalen Bedingungen wird der inneren gummierten Hülle des Anzuges über Schlauchleitungen Atemluft aus der Kabinenatmosphäre zugeführt, die auch für die Kühlung sorgt. Bei einem Druckabfall schließt sich der Raumanzug hermetisch ab und bekommt über einen separaten Behälter reinen Sauerstoff zugeführt. Eine Kühlung ist dann nicht mehr möglich. Die Überlebenszeit m diesem Zustand beträgt ca. 1-2 Stunden. Am rechten Arm befindet sich ein Spiegel, mit dem der korrekte Sitz des Helmes und andere Teile des Raumanzuges inspiziert werden.

Auf dem Foto ist zudem der Schalensitz mit Teleskopdämpfer zu erkennen (Inv.-Nr. 1997-93).

Technische Daten:

Masse: 8,8 kg; Material: innere Hülle aus Naturgummi auf chlorsulfoniertem Nylongewebe mit Polyamidüberzug (Capron); äußere Hülle aus Polyesterfaser (Lavson); Max. Innendruck: 0,39 bar

Rechtehinweis Beschreibung

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