Planetariumsprojektor Modell I von Carl Zeiss Jena

Deutsches Museum

Beschreibung

Im Sommer 1923 erstrahlte der erste künstliche Sternenhimmel in Jena. Zehn Jahre lang hatten Mechaniker, Ingenieure, Astronomen und Physiker an einem Gerät gearbeitet, mit dem der Fixsternhimmel und die Planeten in eine Kuppel projiziert werden konnten. Den Auftrag erhielt die Firma Zeiss im Jahr 1913 von Oskar von Miller, dem Gründer und ersten Generaldirektor des Deutschen Museums. Miller wollte eine Einrichtung für das Museum, das den Besuchern das Aussehen und die Bewegungen des Fixsternhimmels und der Planeten, der Sonne und des Mondes vorführen konnte. 1914 entstand die bahnbrechende Idee, diese Funktionen durch Projektion zu ermöglichen. Bis dahin gab es den Vorschlag, eine begehbare Blechkugel mit von außen beleuchteten Sternenlöchern zu konstruieren.

Das Deutsche Museum hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt: Oskar von Miller versuchte für sein neues Museum der Naturwissenschaft und der Technik ein Medium zu schaffen, das es erlaubte, den Besuchern den Aufbau und die Dynamik des Sternenhimmels und des Planetensystems zu erklären. Damit begann die Erfolgsgeschichte des Projektionsplanetariums, von der Miller wohl selbst nicht zu träumen gewagt hätte. Heute gibt es in fast allen Großstädten der Welt Planetarien.

Das Herzstück des Planetariums ist der Sternenprojektor, ein komplexes feinmechanisch-optisches Gerät zur Nachahmung des Sternenhimmels. Der erste Planetariumsprojektor der Welt wurde zwischen März 1919 und Juli 1923 bei Zeiss entwickelt und gebaut. Nach jeweils kurzen öffentlichen Probevorführungen in München und Jena ging das weltweit erste Projektionsplanetarium am 7. Mai 1925 im Deutschen Museum in Betrieb.

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-SA 4.0