Ganzmetall-Flugzeug Junkers F 13 mit Reihenmotor Junkers L5

Deutsches Museum

Beschreibung

Im Juni 1919, ein halbes Jahr nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, brachte Hugo Junkers das erste, speziell für den wirtschaftlichen Passagier- und Frachttransport entwickelte Flugzeug auf den Markt. Das Ganzmetall-Flugzeug Junkers F 13 wurde zum Vorbild für die Konzeption von Verkehrsflugzeugen und trug wesentlich zum Aufbau des Luftverkehrs bei. Die geschlossene Kabine für vier Passagiere und der freitragende Flügel aus Duraluminium waren für die damalige Zeit revolutionär.

Junkers hatte während des Krieges intensiv an der Ganzmetall-Bauweise gearbeitet. Robustheit und Entwicklungsfähigkeit hinsichtlich Größe und Geschwindigkeit waren die besonderen Vorteile der Metallbauweise.

Während sich die Passagiere in der geschlossenen und heizbaren Kabine befanden, saßen der Pilot und der Monteur in einem offenen Führerraum. Man glaubte damals noch, zum sicheren Fliegen den Fahrtwind hören und spüren zu müssen.

Die Marktbedingungen nach dem Ersten Weltkrieg waren für neue Verkehrsflugzeuge denkbar schlecht. Es gab genügend billige Kriegsflugzeuge, die von den jungen Fluggesellschaften für den Personen- und Frachttransport umgebaut und geflogen wurden. Trotzdem konnten in den ersten zwei Jahren etwa 100 Junkers F 13 vor allem ins Ausland verkauft werden. Bis zur Einstellung der Produktion im Jahre 1930 wurden insgesamt 350 Flugzeuge in 60 Versionen hergestellt.

Besondere Bedeutung gewannen die F 13 und ihre Nachfolgemuster durch ihre Robustheit und Zuverlässigkeit, zum Beispiel in Südamerika. In den feuchtheißen Urwaldgebieten und unzugänglichen Bergregionen fand das Flugzeug ein ideales Einsatzfeld als Verkehrsmittel.

Die Junkers F 13 des Deutschen Museums ist eines von vier Exemplaren, das 1928 nach Afghanistan geliefert wurde. König Aman Ullah wollte in seinem Land den Luftverkehr mit Junkers-Flugzeugen aufbauen. Die Pläne wurden jedoch durch eine Revolution vereitelt. Auf einem Schrottplatz in Kabul entdeckte 1968 der frühere Junkers-Chefkonstrukteur Kurt Weil die Reste der F 13. Die Junkers-Nachfolgefirma Messerschmitt-Bölkow-Blohm restaurierte den Rumpf und ergänzte die fehlenden Tragflächen. Der Originalmotor Junkers L 5 ist eingebaut.

Technische Daten:

Besatzung: 2

Passagiere: 4

Höchstabflugmasse: 2100

Geschwindigkeit: 140 km/h

Dienstgipfelhöhe: 4000 m

Spannweite: 17,75 m

Länge: 9,60 m

Flügelfläche: 43 m²

Flächenbelastung: 46,4 kg/m²

Triebwerk: Junkers Reihenmotor L-5; 6 Zylinder, wassergekühlt, 310 PS (228 KW) Startleistung.

Rechtehinweis Beschreibung

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