Spiegelsextant Brander & Höschel in Holzkästchen (Spiegelsextant Brander & Höschel, 1773-1793)

Deutsches Museum

Beschreibung

Zur Messung der Winkel zwischen Landmarken, Kirchturmspitzen und Himmelsobjekten genügen oft Instrumente mit einem viertel, sechstel oder achtel Messkreis. Sie werden Quadranten, Sextanten oder Oktanten genannt. Für die Bestimmung größerer Winkel hilft man sich mit Zwischenmarken und addiert die gemessenen Teilwinkel.

Vom Hadleyschen Spiegelinstrument, das zur Messung der Höhenwinkel über dem Meereshorizont (1731) dient, ging die Entwicklung in Deutschland einerseits zu Branders Messung der Winkel zu Lande mit künstlichem Horizont (1764), andererseits zur Winkelmessung ohne jeden Horizont zwischen beliebigen Objekten. Der besondere Vorteil lag hier wie bei Hadley in der Unabhängigkeit von einem festen Standpunkt: Messungen zur See wie zu Pferde wurden möglich. Alle drei Methoden nutzten dabei das Prinzip der Winkelverdopplung durch Montierung des Spiegels auf dem beweglichen Schenkel des Instruments. Brander und Höschel verwendeten zudem die genauere Teilung einer linearen Skala, statt der üblichen Winkelskala, um mit einem Tascheninstrument die höchst mögliche Genauigkeit zu erzielen.

Die von Brander gefertigten Spiegelsextanten nutzen das Prinzip der momentanen Messung und späteren sorgfältigeren Ablesung des Messwertes in Ruhe (Messwertspeicherung), ein Prinzip, das bei vielen zivilen vermessungstechnischen, astronomischen und militärischen Anwendungen von Vorteil ist. (Quelle: Brachner 1983)

Rechtehinweis Beschreibung

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