Sessel "Hemp Chair", Prototyp

Die Neue Sammlung - The Design Museum

Beschreibung

Der Designer Werner Aisslinger (*1964) entwickelt mit seinen Entwürfen Strategien für das Leben von morgen. Aspekte wie Ökologie oder Nachhaltigkeit spielen dabei für ihn eine große Rolle. Mit seinem „Hemp Chair“ beschritt er einen neuen Weg bei der Herstellung eines Sitzmöbels. In Zusammenarbeit mit dem Chemiekonzern BASF entwickelte er ein Material, für das eine Masse, die zu 75 % aus Naturfasern wie Hanf und Kenaf besteht, bei 200 Grad mit dem wasserbasierten Bindemittel Acrodur verpresst wird. Der durch die aus der Automobilindustrie übernommene Thermoverformung entstandene Werkstoff hält enormen Belastungen stand. Seine Fähigkeiten sind mit denen eines Glasfaserkomposits vergleichbar. Besonders ist jedoch auch seine ressourcenschonende Machart, denn bei der Produktion hinterlässt der Aushärtungsprozess lediglich Wasser anstelle von umweltbelastenden Nebenprodukten. Mit dem „Hemp Chair“ legte Werner Aisslinger 2011 das Modell für ein alltagstaugliches ökologisches Möbel vor. Mit einem Gewicht von nur fünf Kilogramm, doch auch durch seine Stapelbarkeit ist der Stuhl vielseitig einsetzbar. Seine formale Analogie mit dem weltweit populären Monoblock-Kunststoffstuhl erscheint bewusst gewählt, wenngleich seine strenge Linienführung auch als Anklang auf die technischen Ansprüche bei der Produktion zu bewerten ist. Die Neue Sammlung besitzt einen von drei Prototypen des Stuhles.