Sessel "S-Chair"

Die Neue Sammlung - The Design Museum

Beschreibung

Der Bau und die Ausstattung ihres eigenen Hauses, der Villa „Tempe à Pailla“ bei Menton in Südfrankeich (1932–1934 erbaut), bedeuten einen Höhepunkt im Werk der irischen Architektin und Gestalterin Eileen Gray (1878–1976). Ihr dafür entworfener Terrassensessel verdankt seinen Namen der S-Form seines Holzrahmens; eine Konstruktion, die es erlaubt, das Möbelstück auf die Hälfte der ursprünglichen Größe zusammenzuklappen und bequem zu verstauen. Auffälligstes Merkmal sind die Durchbrechungen des Rahmens, die nicht nur zur Gewichtsminimierung beitragen – eine Methode, die auch im Flugzeugbau zu finden ist –, sondern ebenso wesentlich zum visuellen Eindruck von Leichtigkeit. Zweifelsohne handelt es sich bei dem Sessel um einen der ungewöhnlichsten Entwürfe des 20. Jahrhunderts, der die Idee des Funktionalismus mit der Ästhetik der Moderne exemplarisch verbindet. Die Anmutung eines aus dem technischen Bereich stammenden Gegenstands, die geometrisierte Form und die Betonung der Konstruktion verweisen nicht zuletzt auf Eileen Grays Auseinandersetzung mit den künstlerischen Vorstellungen der niederländischen Gruppe De Stijl.