Motorrad "Weiße Mars"

Die Neue Sammlung - The Design Museum

Beschreibung

Die 1920 von den Mars-Werken in Nürnberg auf den Markt gebrachte 1000/A20, die sogenannte „Weiße Mars“, zählt zu den wegweisenden Entwürfen der Motorradgeschichte. Charakteristisch ist der weiße Kastenrahmen, der dem Motorrad zusammen mit der tiefen Sattelposition seine geschwungene, elegante Form verleiht. Er fungiert als konstruktives Kernstück, denn er bietet nicht allein Platz für den Tank sowie den Werkzeugbehälter, sondern dient zugleich als Kofferraum. An ihm befestigt ist auch der zweizylindrige, luftgekühlte Boxermotor mit 956 ccm bei einer Leistung von 7,3 PS. Der Motor wurde von dem Entwerfer der Mars, Claus Franzenburg, gemeinsam mit dem firmeneigenen Motorenmeister Fritz Hintermayr entwickelt und von der Firma Maybach in Friedrichshafen gefertigt. Nachdem die ursprünglich als Eisenofenfabrik gegründeten Mars-Werke aufgrund der schlechten Wirtschaftslage Mitte der 1920er-Jahre Konkurs anmelden mussten, wurde die Fertigung der A20 an die Werksmitglieder Johann und Karl Müller verkauft. In diese Zeit fällt auch die Konstruktion von ca. zehn Modellen mit einem 3-Gang-Getriebe, von denen Die Neue Sammlung ein Exemplar besitzt. Mit ihrer für damalige Zeiten ungewöhnlichen Farbe und der besonderen Form hat die „Weiße Mars“ den Motorradbau der 1920er-Jahre entscheidend geprägt. Nur über einen relativ kurzen Zeitraum zwischen den Jahren 1920 und 1931 gefertigt, gilt sie als legendäres und heute äußerst seltenes Fahrzeug.