bavarikon4UBeschreibung
Die deutschen Fotokünstler Bernd Becher (1931-2007) und Hilla Becher (1934-2015) machten es sich ab den 1950er-Jahren zur Aufgabe, europäische und amerikanische Industriebauten des 19. und 20. Jahrhunderts systematisch zu dokumentieren. Mit ihren Schwarzweiß-Fotografien bewahrten sie diese anonymen Zweckbauten aus der Zeit der Industrialisierung vor ihrem endgültigen Verschwinden. Die sachlich-nüchterne Bildsprache der Bechers prägte eine ganze Generation von Fotografen, die jetzt als Düsseldorfer Photoschule bekannt ist.Bereits 1967 zeigte Die Neue Sammlung unter dem Titel „Industriebauten 1830 - 1930“ die erste, große Ausstellung über das Werk von Bernd und Hilla Becher, lange bevor ihre Arbeiten im Kunstkontext wahrgenommen wurden. Unter den damals gezeigten Bildern war auch die Aufnahme der um 1900 erbauten Kalköfen bei Harlingen in Nordholland, die 1962 entstanden ist. Beispielhaft für die Bildsprache der Bechers wird mit einer völligen Konzentration auf das Objekt auf jegliche künstlerische Deutung beziehungsweise Inszenierung verzichtet: Keine Wolken, kein Schattenwurf, kein Qualm aus den Schloten, kein Mensch, kein Fahrzeug lenkt vom präzisen Blick auf das Industriegebäude ab.