Churfürstlich Bayrisches Frewden-Fest, 1. Ereignis: Fedra Incoronata, I. Akt, 5.-7. Szene: Scoglio und Padiglion […] (4. Blatt)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Anlässlich der Geburt des langersehnten Thronfolgers Max Emanuel wurde am Münchner Hof ein mehrtägiges Fest, das Kurfürstlich Bayrische Freudenfest ausgerichtet. Den Auftakt machte am 24. September 1662 die von Pietro Paolo Bissari verfasste Oper Fedra Incoronata, die Musik schrieb Johann Kaspar Kerll. Für die aufwändig gestaltete Festoper schuf Francesco Santurini zwölf Bühnendekorationen, die für insgesamt vierzehn verschiedene Schauplätze zusammengesetzt wurden. Auch das vierte Blatt der Festschrift fasst mehrere Episoden zusammen: Für die 5. Szene des I. Aktes, die im Libretto als „Scoglio“ bezeichnet wird, wurde der Bühnenraum in eine Meeresküste verwandelt, welche die Insel Naxos darstellen soll: Schroffe Felsen grenzen dafür den Bühnenraum nach links ab, während die rechten Kulissen ein Zeltlager vorstellen und bereits die Ortsangabe zur 6.-7. Szene im Libretto „Padiglion d’Arianna nel franco“ verbildlichen. Durch die geöffneten Zeltwände sind Tische und eine Lagerstatt sichtbar. Die Seitenkulissen lassen in der Mitte den Ausblick auf den Prospekt zu, auf dem das offene Meer mit zwei Segelschiffen des abfahrenden Theseus zu sehen ist. Er hatte Ariadne einsam zurückgelassen, obwohl sie ihm durch die List eines langen Fadens dazu verholfen hatte, aus dem Labyrinth wieder herauszufinden, nachdem er dort den Minotaurus besiegt hatte. Der Kupferstich zeigt die verzweifelte Ariadne mit erhobenen Armen, ihr Schicksal beklagend und die Götter um Hilfe anrufend. Sie wird von Bacchus getröstet, während über der Szene bereits Amor schwebt, um Kraft seiner Pfeile das Paar zu vereinen.

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MM/sdp

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