Churfürstlich Bayrisches Frewden-Fest, 3. Ereignis: Medea Vendicativa, II. Akt, 6.-8. Szene: Valle trà Monti […]

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Das Feuerwerksdrama Medea Vendicativa wurde am 1. Oktober 1662 als drittes Ereignis der mehrtägigen Festfolge des Kurfürstlich Bayrischen Freudenfestes auf einer schwimmenden Bühne an der Isar aufgeführt. Pietro Paolo Bissari verfasste das drama di fuoco, das formal und inhaltlich an die vorausgegangenen Ereignisse anknüpfte und den Rachefeldzug und Untergang einer rasenden Medea erzählt. Das von Melchior Küsel, nach einer Vorlage von Kaspar Amort, gestochene Blatt schildert die 6.-8. Szene des II. Akts. Der Bühnenraum scheint ein Tal zwischen den seitlich stehenden Felsenkulissen zu beschreiben. Laut Festschrift erscheint in der 6. Szene Medea und grollt gegen Jupiter, der ihren Bruder Phaëton getötet hat (vgl. F 905). Sie ruft die Titanen auf, den Himmel zu stürmen. In der Mitte der Bühne und ringsum erscheinen diese kampfbereit und schleudern große Felsbrocken gegen den Himmel. Der Stich zeigt wiederum eine Simultanansicht, in der gleichzeitig mehrere aufeinanderfolgende Bühneneffekte zu sehen sind: Von links schwebt Perseus auf einer Flugmaschine in Gestalt des Pegasus - laut Festschrift in schnellem Flug - ein. Er hält das Medusenhaupt empor, das die Titanen innehalten und erstarren lässt. Auf einer weiteren Flugmaschine in Gestalt eines Adlers erscheint Jupiter am Himmel und schleudert seine zornvollen Blitze gegen Medea, trifft jedoch nicht die Zauberin, sondern setzt die Felslandschaft in Flammen. Laut Festschrift wird der II. Akt mit einem schaurigen Ballett beendet, in dem auf Flugmaschinen durch die Lüfte schwebende Harpyien zwölf vor ihnen fliehende Faune mit Steinen bewerfen.

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MM/sdp

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