Churfürstlich Bayrisches Frewden-Fest, 3. Ereignis: Medea Vendicativa, III. Akt, Schlussapotheose

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Das Feuerwerksdrama Medea Vendicativa wurde am 1. Oktober 1662 auf einer schwimmenden Bühne an der Isar aufgeführt. Es war das dritte Ereignis der mehrtägigen Festfolge des Kurfürstlich Bayrischen Freudenfestes, das anlässlich der Taufe des Thronfolgers Max Emanuel veranstaltet wurde. Die Triumphbogenarchitektur, die während der Naumachie und der Schlacht um die Festung Kolchis (vgl. F 908) im Hintergrund auf einer zweiten Floßbühne schwamm, wurde nun nach vorne an das Ufer herangezogen: Auf Sockeln stehende Pyramiden und Wehrtürme führen auf den zentralen Triumphbogen hin, dessen ornamental reich gestalteter Rundbogen den Blick in einen apsidenartigen Raum freigibt. Dieser lässt eine Wiege erkennen, in der ein mit Schlangen kämpfendes Kind liegt - Max Emanuel als der neue Herkules - ein Rückverweis auf den I. Akt der Festoper Fedra Incoronata, in dem Mars den neugeborenen Thronfolger als zukünftigen Türkenbezwinger voraussagt (vgl. F 871). Die symbolische Gestalt des Theseus, heldenhafte Leitfigur des Dramas, wird nun abgelöst durch eine reale Gestalt, der zugejubelt wird: sowohl seine in Flammen brennenden Initialen M und E zwischen den sechs Schmuckaufsätzen im Vordergrund als auch das brennende Schriftband „LAETAMUR IN UNO“ (von einem werden wir erfreut) rund um die Apsis lassen den Neugeborenen als den eigentlichen und heldenhaften Erlöser erkennen. Über ihm thront Christus und scheint ihn mit dem Kreuz und der Papstkrone in Händen zu schützen. Die festliche Schlussdekoration wird von üppigem Feuerwerk begleitet, dessen Effekte durch die Spiegelung im Wasser verdoppelt werden.

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MM/sdp

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