Les Plaisirs de l‘Île Enchantée, 2. Tag: La Princesse d‘Élide von Molière und Lully (7. Blatt)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

'Das vom 7.- 14. Mai 1664 stattfindende Festvergnügen Les Plaisirs de l''Île Enchantée, zu dem Ludwig XIV. nach Versailles einlud, bildete den Auftakt zu einer Reihe von prunkvollen Festen. Zu den diversen Feierlichkeiten, die an verschiedenen Plätzen der weitläufigen Parkanlage stattfanden, gehörten Turniere, Tänze, Ballett-, Oper- und Theateraufführungen sowie nächtliche Soupers im Park. Für die gesamte Organisation war der Herzog von Saint-Aignan verantwortlich, der die verschiedenen Darbietungen durch einen Handlungsfaden verknüpfte, der auf Ludovico Ariostos Epos Orlando Furioso beruhte. Vom König selbst verkörpert, erzählt die Rahmenhandlung von den Abenteuern des Ritters Roger, der gemeinsam mit seinen Begleitern von der Magierin Alcina festgehalten, von ihren Vergnügungen verführt und am Ende durch das Gefolge seiner Geliebten Angelika befreit wird. Am Abend des zweiten Festtages wurde das von Molière verfasste und von Jean-Baptiste Lully vertonte Stück La Princesse d''Élide in einem von Vigarani errichteten Freilichttheater aufgeführt, dessen Bühne im Freien, der Zuschauerraum aber überdacht war. Der pflanzliche Proszeniumsrahmen gibt den Blick auf eine zentrale Parkachse - die sich bis in den Bühnenhintergrund erstreckende, breite Allée Royale frei. Sie ist seitlich von Bäumen und Hecken dicht gesäumt und endet in der Ferne mit dem auf einem Prospekt gezeigten Schloss der Alcina, das dann am dritten Tag in den Mittelpunkt der Ereignisse rückt (vgl. F 1287-F 1288). An den vorderen Orchestergraben, in dem die Köpfe der Musiker und Hälse der Streichinstrumente sichtbar werden, schließt sich der mit einem Segel aus Stoffbahnen überspannte Zuschauerraum an, in dessen Mitte die königliche Familie erhöht platziert ist.'

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F