Caroussel Comique

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Zur barocken Festkultur gehört auch das sogenannte Caroussel Comique, ein komödiantisches Reiterspiel, in welchem die verschiedenen Waffenexerzitien als Geschicklichkeitsübungen ausgetragen wurden. Der genaue Ablauf des vorliegenden Caroussels Comique ist in der von Georg Engelhard von Löhneysen verfassten und 1729 herausgegebenen Publikation „Neu-eröffnete Hof-Kriegs-Reit-Schul“ dokumentiert. Auch vorliegendes Motiv ist im XLIV. Kapitel als unkolorierter Kupferstich (vgl. das Exemplar im Deutschen Theatermuseum, Inv. Nr. III 5081) eingebunden und zeigt eine rhythmisierte Simultanschau der Reiter: Vier Turnierreiter befinden sich gleichzeitig auf verschiedenen Wegen auf dem Parcours (A–F). Da die vier ins Rennen geschickten Turnierreiter gleichzeitig an ihren je fünf zu bestehenden Hindernissen gezeigt werden, zählt man im Kupferstich 20 Reiter. Am oberen Blattrand zwischen den Zuschauertribünen ist ein Grundriss zu einem Reiterparcours abgebildet. Die angegebene Inschrift verortet ihn nach München und bei Löhneysen steht der Vermerk, dass es „im Jahre 1722 auch das magnifique und kostbare Carrousel zu München“ gab, in welchem die Turnierer mit unterschiedlichen Waffen auf Hindernisse mit Köpfen zielen mussten.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F