Servio Tullio, III. Akt, 1. Szene: Giardino corrispondente agli appartamenti di Tanaquil

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten von Kurfürst Max Emanuel mit der Erzherzogin Maria Antonia von Österreich wurde am 21. Januar 1686 die Festoper Servio Tullio in München aufgeführt, zu der Agostino Steffani die Musik schrieb und sein Bruder Ventura Terzago das Libretto verfasste. Die Brüder Gasparo und Domenico Mauro gestalteten dafür das Salvatortheater um (vgl. F 911) und fertigten die Bühnendekorationen für die Festoper. Nach deren Vorlagen schuf Michael Wening die insgesamt elf aus zwei Druckplatten zusammengesetzten Kupferstiche. Der Schauplatz des sechsten Kupferstichs aus dem im Deutschen Theatermuseum vorhandenen Librettos, zeigt eine prachtvolle Parkanlage. Die Brüder Mauro haben dafür seitliche üppig bepflanzte Bühnenkulissen ersonnen, die aus einem verspielten Wandelgang über einer hohen Sockelzone bestehen. Diese gemalten Seitenkulissen umschließen einen breiten Parkweg, der im Hintergrundsprospekt mit einem Brunnen und hintereinander gestaffelten Pavillons endet. Am vorderen Bühnenrand spielt sich die dramatische 1. Szene des III. Aktes ab: Der als Dienerin Drusilla verkleidete Giunio Marzio gesteht Königin Tanaquil, aus Eifersucht das Schwert gegen Egerio (vgl. F 1540) erhoben zu haben. Nachdem die Königin hinsichtlich dieses Verhaltens um ihre Ehre fürchtet, will Drusilla sich zur Ehrenrettung selbst töten. Sie kniet am vorderen Bühnenrand am Boden, zieht laut Libretto einen Degen aus ihrem Gewand, den sie auf ihr eigenes Herz richtet. Königin Tanaquil eilt herbei, packt sie am Arm und zwingt sie innezuhalten. Als sie ihr Herz um Rat fragt, schwört Drusilla ihr ewige Treue.

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MM/sdp

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