Bühnendekoration für das Singspiel Sophia, III. Akt, 2. Szene: Der vermählte Prinz

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Nach Elias Gedelers Vorlage hat Moritz Lang eine Serie von sechs undatierten Kupferstichen gestochen, die aus jeweils zwei Druckplatten zusammengesetzt wurden. Mit der Stichreihe wird die besonders effektreiche bühnentechnische Realisation unter variierender Verwendung von vorhandenen Typendekorationen des Bayreuther Kulissenfundus demonstriert. Anlässlich der Ankunft des frisch vermählten Paares Markgraf Christian Ernst und seiner ersten Frau Erdmuthe Sophie verfasste der Dichter Sigmund von Birken 1662 das Singspiel "Sophia", wobei hier die zweite Szene im dritten Akt geschildert wird. Das Stück wurde auf einer Saalbühne im Bayreuther Schloss aufgeführt, so dass mit der für die gesamte Stichfolge verwendeten immer gleichen Proszeniumsrahmung das pars pro toto eines Bühnenportals und nicht die Architektur des real vorhandenen Theaters wiedergegeben ist. Das Szenenbild zeigt eine Dekoration, die Kulissenelemente vom Typ "Wald" und "Palastfassade" verschränkt (vgl.F1722 und F1720). Im Vordergrund steht der Maler Albrecht Dürer, der die Eingebung hat, die junge Markgräfin als Allegorie der Weisheit zu porträtieren. Die Inspiration und höhere Eingebung für die Bildfindung scheint in der gezeigten Szene durch zwei von Flugmaschinen getragenen Putten thematisiert, die das Werk zur Erde bringen. Sie scheinen es der Welt aus der Obhut des auf einer Wolke thronenden Musenfürst Apollo direkt zu übereignen. Den wohlwollenden Segen vom Himmel vervollkommnet Hera auf ihrem Wolkenwagen.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F