Il Pomo d’Oro, II. Akt, 15. Szene: Giardino di Piacere (6. Blatt)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Die ursprünglich als fünfaktige Hochzeitsoper geplante festa teatrale Il Pomo d’Oro wurde am 12. und 14. Juli 1668 zur Feier des Geburtstages der Kaiserin Margarete Theresia im neueröffneten Theater auf der Cortina aufgeführt. Leopold I. beauftragte das am Wiener Hof bereits bewährte künstlerische Triumvirat von Lodovico Burnacini, Francesco Sbarra und Antonio Cesti mit der Festoper. Mit dem Erscheinen der Venus, die Paris das Angebot macht, ihm die Liebe der schönsten Frau des Erdkreises zu verschaffen, wenn er ihr den goldenen Apfel gibt, verwandelt sich vor den Augen der Zuschauer der Bühnenraum in einen luftigen Garten mit zahlreichen Springbrunnen. In den seitlichen Bühnenkulissen stehen sie im Wechsel mit Rundbogennischen vor einer hohen beschnittenen Hecke. Zwei zierlich gebaute, mit Reiterstatuen geschmückte Loggien mit hohen Terrassen, kragen weiter hinten etwas in den Bühnenraum vor. Sie rahmen einen in der Bühnenmitte stehenden hohen Brunnen, dessen hybrider Sockelkorpus aus Felsblöcken und menschlichen Gliedmaßen in zwei ineinander verschlungenen Figuren gipfelt, auf denen eine den Adler reitende Figur schwebt.Im Hintergrundprospekt öffnet sich der Blick in die Tiefe des von Hecken und Zypressen gesäumten Gartens. Im Bühnenvordergrund rechts und links vor dem Brunnen stehen die beiden Protagonisten der Schluss-Szene des I. Akts: Venus und Paris, beide mit reichem Federkopfputz versehen. Hoch über dem Geschehen wohnen auf dem Scheitel der seitlichen Rundbögen die an ihren Attributen erkennbaren olympischen Götter dem schicksalhaften, entscheidenden Moment ebenso bei, wie das am rechten und linken Bühnenrand als tanzender Chor von Schönheiten und Amoretten erkennbare Gefolge der Venus.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F