Feuerwerksarchitektur in Den Haag

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Am 18. Oktober 1748 wurde mit dem Aachener Friedenvertrags der über vier Jahre dauernde Österreichische Erbfolgekrieg beendet. Der besiegelte Frieden wurde am 13. Juni 1749 in Den Haag gefeiert, für den der Architekt Pieter de Swart eine ephemere Architektur im künstlich angelegten Hofteich im Zentrum der Stadt errichtete. Der unbekannte Stecher des vorliegenden Blattes hat seinen Fokus auf das mit Friedensallegorien versehene Gebäude gelegt und nicht auf das Ereignis des nächtlichen Feuerwerks: Mit Girlanden geschmückte Säulen zieren die drei Bogenöffnungen des zentralen Friedentempels, denen vier Skulpturen vorgelagert sind. Wie aus der Legende eines in Berlin aufbewahrten Blattes hervor geht, waren in allen drei Bogenöffnungen transparente Bilder eingestellt, die von hinten, bei Dunkelheit mit künstlichen Leuchtkörpern beleuchtet wurden. Das Mittelbild zeigt die Allegorie des Friedens in Gestalt einer Königin, die in Händen einen Olivenzweig und einen Ährenkranz hält. Im linken Bild ist eine Zusammenkunft zwischen Souverän und Ministern zu sehen; rechts ist in der Gestalt des in seinem Wagen dahin gleitenden Neptun der Handel dargestellt. Die seitlichen Kolonnadengänge enden in Pavillons, in deren weitere transparente Gemälde aufgestellt war: In der für den Betrachter sichtbaren Frontöffnung sitzt in einem Orangenhain Minerva an einem Webstuhl. Allegorien der Schönen Künste und Wissenschaft flankierenden als Skulpturen den Pavillon. Das transparente Gemälde im linken Pavillon zeigt den herabschwebenden Merkur, der mit einer Fahne der Russischen Armee Einhalt gebietet. Leonhard Stephan Baron von Creuznach installierte unzählige Feuerwerkskörper, die diese Festarchitektur am 13. Juni 1749 nachts erstrahlen ließ.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F