Il Favore degli Dei, II. Akt, 20.-27. Szene: Isola deserta sopra l‘Oceano contigua a picciolo Scoglio

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten von Odoardo II Farnese, Herzog von Parma mit Dorothea Sophia, Prinzessin von Pfalz-Neuburg wurde am 25. Mai 1690 die Festoper Il Favore degli Dei im Theater Farnese in Parma aufgeführt. Die Musik dieses über acht Stunden dauernden drama fantastico musicale schrieb Bernardo Sabadini. Die 43 Theatermaschinen, welche die Darsteller zwischen Himmel und Erde transportierten, wurden von den Brüdern Gasparo und Pietro Mauro konstruiert. Domenico Bonaveras Kupferstich zeigt den von Domenico Mauro ersonnenen Bühnenraum eines karg bewachsenen Meeresufers, das links und rechts von aufsteigenden Felsen gerahmt wird. Links im Wasser liegt ein einzelner Felsblock, an den Kallisto angekettet ist. Zwei Luftwesen haben sie auf Befehl der Juno mit Hilfe einer Flugmaschine dort hingebracht (vgl. F 7354). Im Libretto sind zehn verschiedene Theatermaschinen aufgelistet, die in der 20.-27. Szene des II. Akts nacheinander zum Einsatz kamen: die rechts im Vordergrund auf einem Felsplateau mit erhobenem Arm stehende Juno, fordert von Neptun eines seiner Seeungeheuer zu schicken, damit es Kallisto verschlingen soll. Doch weder die Maschinerie des Ungeheuers, noch die des Perseus der auf Pegasus herbeifliegt, um das bedrohliche Ungeheuer vor den Augen der Zuschauer in einen Felsen zu verwandeln oder andere ebenfalls im Libretto aufgeführte spektakuläre, wohl mittels raffinierter Bühnenmaschinerie umgesetzte Effekte hat Bonavera in seinem Stich festgehalten. Zu sehen ist aber, wie sich der Meeresgott Nereus auf einer Theatermaschine in Form eines riesigen Fisches ans Ufer bewegt und von vielerlei tanzendem Seevolk begleitet wird.

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MM/sdp

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