Heckentheater im Lustgarten zu Mirabell in Salzburg

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Nach einer Vorlage des Salzburger Garteninspektors Franz Anton Danreiter schuf der Kupferstecher Johann August Corvinus die Ansicht des Heckentheaters im Lustgarten zu Mirabell, das Johann Bernhard Fischer von Erlach für den Erzbischof Johann Ernst Graf von Thun ab 1687 entwarf. Ob das Theater von Danreiter im Zuge der Umgestaltung des Gartens 1724 verändert wurde, ist nicht geklärt. Danreiter ist weniger als Gartenarchitekt als vielmehr für seine Kupferstichserien bekannt geworden. Das vorliegende Blatt ist das Achte aus einer Serie von Ansichten des Schlosses und Gartens von Mirabell, die bei Johann Andreas Pfeffel in Augsburg 1727-28 erschien. Die beengte Lage von Schloss Mirabell ermöglichte keine französische Anlage des Gartens mit Sichtachsen, daher war er von jeher in mehrere umliegend angeordnete Grünbereiche gegliedert. Danreiters Kupferstich zeigt einen extrem weiten Blick auf die Bühne, sodass die Anlage größer erscheint als sie in Wirklichkeit war. Der halbkreisförmige Bühnenraum ist rechts und links jeweils durch einen Treppenaufgang zu erreichen und wird von einer mehrfach zurückspringenden und am Bühnenabschluss die Rundform der Gesamtanlage aufnehmenden Hecke hinterfangen. Rechts und links umfangen drei amphitheatralisch angelegte, steinerne Sitzbankreihen die Vorderbühne. Eine weitere Sitzgelegenheit zeigen ein höfischer Herr links am Bildrand sowie eine sitzende Rückenfigur, mittig im Bildvordergrund. Mehrere Personen flanieren durch die Theateranlage und auch ein Hund unterlegt das zeittypische Bild des heiter-gelassenen Erlebens im Gartenraum.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F