La Regina Sant`Orsola, VI. Akt, Finale: Der Triumph der Heiligen Ursula

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Giulio Parigis Bühnendekoration für die finale Szene der geistlichen Oper „La Regina Sant’Orsola“ zeigt einen Platz, der zentralperspektivisch und achsialsymmetrisch angelegt ist. An den Bühnenseiten stehen Dekorationselemente mit vor- und zurückspringenden Gebäudefassaden, welche im gemalten Hintergrundprospekt von einer halbkreisförmigen Kolonnade abgeschlossen werden. Der Platz bildet die Handlungsbühne, auf der sich die letztlich siegreichen Römer versammelt haben. Dem Durcheinander des vorangegangenen Kampfes steht im Schlussakt die Ordnung eines von Angolo Ricci choreographierten Tanzes gegenüber, der die römischen Soldaten in einer streng symmetrischen Aufstellung zeigt. Dem Triumphtanz auf der Erde entspricht die feierliche Öffnung des Himmels: Auf regelrechten Wolkenbänken, die als Maschinen durch Seilzugsysteme der Oberbühne bewegt werden konnten, sitzen unzählige Engel und auf einer zentralen Wolke thront, erhellt von einem überirdischen Licht, die Heilige Ursula. Erstmalig wurde Andrea Salvadoris Oper, für die Marco da Gagliano die Musik schrieb, im Uffizientheater am 20. Dezember 1623 für Cosimos Frau, Maria Maddalena von Österreich, aufgeführt. Anlässlich der Besuche von Erzherzog Karl von Österreich am 6. Oktober 1624 sowie am 28. Januar 1625 für den polnischen Prinzen Ladislaus Sigismund wurde sie wiederholt. Das Libretto, das mit sechs Stichen von Alfonso Parigi nach den Entwürfen der Bühnendekorationen seines Vaters Giulio bebildert war, wurde erst nach den Aufführungen gedruckt.

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MM/sdp

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