Titelblatt mit dem Habsburger Wappen für die Trauerfeier für Ferdinand II.

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Im Barock dienten öffentliche, aufwendig gestaltete Trauerfeierlichkeiten neben der Durchführung religiös-ritueller Bestattungszeremonien auch der Machtdemonstration einer Dynastie und zugleich wurde in deren Rahmen der Fortbestand der dynastischen Herrschaft zelebriert. Mit großem Programm, architektonischen Aufbauten und Zeremonien, die sich über Tage hinzogen, wurde der trauernden Bevölkerung die besondere Stellung und Bedeutung der verstorbenen Herrscher vor Augen geführt. Nach der Vorlage des Hofszenographen Alfonso Parigi radierte Stefano Della Bella dieses Blatt mit dem Wappen der Habsburger, das den Auftakt zur fünfteiligen Bildfolge in Francesco Rondinellis Exequienbuch bildet. Nachdem Ferdinand II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, am 15. Februar 1637 in Wien verstorben war, wurden neben dem offiziellen Wiener „pompa funebris“ an verschiedenen anderen Orten des habsburgischen Machtbereiches symbolische Totenfeiern zu Ehren des Verstorbenen ausgerichtet. So ließ etwa Ferdinando II. de’ Medici Exequien am 2. April 1637 in der Basilika von San Lorenzo in Florenz abhalten. Die Radierung zeigt zwei Adler, das Wappentier der Habsburger, die von beiden Seiten das Schild mit dem (eigentlich rot-weißen) Wappen umklammern, in ihren Schnäbeln halten sie die Herrschaftsinsignien Schwert und Zepter, während die Kaiserkrone leicht über dem Wappen schwebt. In den Klauen hält der Doppeladler ein Schriftband, das die Stichserie betitelt, die in Florenz bei De Massi e Landi 1638 gedruckt wurde.

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MM/sdp

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