Camillo Generoso, I. Akt, Szene 23-24: Ein Garten auf Camillus‘ Landgut

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Der italienische Sänger und Komponist Carlo Luigi Pietro Grua wirkte als Mitglied der Kantorei am sächsichen Hof von Johann Georg IV. in Dresden. Für den Karneval 1693 schuf er das Singspiel „Camillo Generoso“ (Der großmütige Camillus) und Martin Kletzel war mit den Bühnenbildern betraut, die im italienischen und deutschsprachigen Libretto als Kupferstiche von Moritz Bodenehr eingebunden waren. In der Szene 23–24 im ersten Akt des Singspiels wird der Bühnenraum des Opernhauses am Taschenberg mit Hilfe einer Kulissenbühne in den Szenenbildtypus „Garten“ verwandelt. Aus der Zusammenschau aus den gestaffelt stehenden Kulissen, die haushohe Hecken, Zypressen und andere exotische Bäume sowie steinerne Architektur mit kleinen Pavillons mit Putten und Vasenschmuck vorstellen und dem weit hinten zu sehenden Prospekt, der eine hohe, apsidenartigen Hecke hinter einem prunkvollen Springbrunnen zeigt, entsteht das Bild einer barocken Gartensituation. Während links, am Bühnenrand drei prachtvoll gekleidete Figuren mit auffälligen Federhüten auf einer Bank sitzen und ihre Aufmerksamkeit ganz auf die Bühnenmitte richten, formieren sich hier drei Frauen rechts, drei Männer links, symmetrisch verteilt im Tanz. Die Frauen halten in jeder Hand fruchttragende Zweige und tragen floralen Schmuck im Haar und am Gewand, während die Männer mit Spaten und Sonnenhüten ausgestattet sind. Der Tanz scheint der Freude an Landbau, Wachstum und Ernte gewidmet.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F