Camillo Generoso, II. Akt, Szene 1-7: Eine zerstörte Straße bei der Stadtmauer Roms

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Zum Karneval von 1693 lud der sächsische Kurfürst Johann Georg IV. zum Singspiel „Camillo Generoso“ (Der großmütige Camillus) von Carlo Luigi Pietro Grua in das an der südwestlichen Ecke des Residenzschlosses gelegene Opernhaus am Taschenberg in Dresden ein. Martin Kletzel schuf die Bühnenbilder, die im italienisch- und deutschsprachigen Libretto als Kupferstiche von Moritz Bodenehr eingebunden waren. Das Blatt zeigt eine Bühnensituation und schildert eine bestimmte Szene aus dem zweiten Akt: die Gefangennahme auf einer antiken Straße mit Ruinen bei der Stadtmauer von Rom. Im Bühnenraum staffeln sich hintereinander rechts und links Kulissen, die verfallene Paläste und Kolonnaden zeigen, auf denen bereits das Unkraut wuchert. Mauerreste der Stadtbefestigung und wildes Gebüsch schließen den Hintergrund ab. Im linken Vordergrund der Bühne spielt sich das Geschehen ab: Acht Gallier mit Hellebarden und Helmen umringen Aruns, den König von Clusio. Von rechts eilen Manlius und Domitius, zwei Römer mit üppig befederten Helmen aufgeregt gestikulierend herbei, um dem gefangen gesetzten König zu helfen. Die gezeigten Figuren der Handlung dienen hier nicht nur dazu, eine spannende Schlüsselszene des Dramas zu erzählen, sie ermöglichen es dem Betrachter auch, die optischen Verhältnisse und szenischen Möglichkeiten des Bühnenraums einzuschätzen.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F