Das Residenzschloss in Erlangen mit acht Ansichten der Sehenswürdigkeiten im Lustgarten

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

In mehreren Bildfeldern vermittelt der nach 1715 entstandene kolorierte Kupferstich von Johann Baptist Homann einen Eindruck von der Anlage des Erlanger Residenzschlosses mitsamt dem zugehörigen Lustgarten. Mit Regierungsantritt von Markgraf Georg Wilhelm wurde der Garten in ein rechtwinkeliges Achsensystem unterteilt und ab 1718 ließ er hinter der Orangerie einen Marstall, ein Redoutenhaus und ein Opern- und Komödienhaus errichten. Homanns Plan, der im "Atlas Selectus" eingebunden war, zeigt die symmetrisch angelegte Anlage, deren Mittelachse durch Brunnen- und Denkmalanlagen betont wird. Den Abschluss bildet ein großes Heckentheater, das Homann im dritten Bild mit der Aufschrift „Prospect des grünen Theatri“ der rechten, vertikal angeordneten Bildfelder erneut hervorhob. In der untersten Reihe der quadratischen Bildfelder zeigt Homann die Innenräume des Theaters und auch des Redoutensaals. Das linke Bild gewährt einen Blick in den schlichten Theatersaal des „Opern und Comoedie Haus“. In Guckkastenperspektive sind rechts und links die drei Logenränge sichtbar und im Parterre drängt sich das Publikum auf einfachen Holzbänken. Durch das korbbogenförmige und schlicht gestaltete Proszenium öffnet sich der Blick auf die Bühne. In der Dekoration einer von Stadtpalästen flankierten Straße spielt sich eine opulente Szene ab: Zwei Elefanten ziehen einen Wagen mit triumphierenden römischen Helden, die von einer illustren Gesellschaft begleitet werden. Die Überschrift verrät, dass es sich hier um „Carnevals Lustbarkeiten“ handelt. Ebensolche sind in der Darstellung des rechteckig angelegten Redoutensaales zu sehen: Das Divertissement der in diesem Raum vereinten Gäste galt gleichermaßen der Verkleidung und dem Tanz.

Author

MM/sdp

Rights Statement Description

RR-F