Talestri Regina delle Amazzoni, II. Akt, 7. Szene: Der Saal des königlichen Rats

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Die sächsische Landesfürstin Maria Antonia Walpurgis gehört zu den schillernden Frauenfiguren ihrer Zeit. Künstlerisch umfassend ausgebildet verfasste sie das Libretto zum Singspiel „Talestri, Regina delle Amazzoni“ (Talestri, Königin der Amazonen). Sie vertonte es gemeinsam mit Johann Gottfried Schwanenberger und Giovanni Ferrandini und sang darüber hinaus auch selbst die Titelpartie. Die Uraufführung fand in ihrer bayerischen Heimat am 6. Februar 1760 in Schloss Nymphenburg statt und anlässlich des Besuches von König August III. trat sie erneut am 24. August 1763 in Dresden auf. Das Blatt, das nach einer Vorlage von F. Galli Bibiena gestochen wurde, zeigt den Blick auf ein zentralperspektivisch und achsensymmetrisch aufgebautes Bühnenbild. Schauplatz ist ein prachtvoller barocker Saal, der sich über zwei Geschosse mit zwei halbkreisförmig sich in einer umlaufenden Balustrade ausbuchtenden Balkonen erstreckt. In der Mitte gibt eine geschossübergreifende Bogenöffnung den Blick in einen entfernt sichtbaren, kuppelüberwölbten Rundsaal frei. Skulpturen amazonischer Kriegerinnen und Standbilder reitender Heldinnen schmücken auf hohen Sockeln am vorderen Bühnenrand den Saal. Dort hat sich auch der Amazonenrat versammelt, um über das Schicksal von Oronte zu entscheiden, der als Mann und als Skythe den Feind verkörpert. Während die in der Mitte der Bühne stehende Amazonenkönigin Talestri sein Leben aus Liebe schonen möchte, fällen die zu beiden Seiten angeordneten Angehörigen des Amazonenrats das Todesurteil über ihn.

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MM/sdp

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