Il Pomo d’Oro, I. Akt, 6.-10. Szene: Selva d‘Ida (4. Blatt)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Die ursprünglich als fünfaktige Hochzeitsoper geplante festa teatrale Il Pomo d’Oro wurde am 12. und 14. Juli 1668 zur Feier des Geburtstages der Kaiserin Margarete Theresia im neueröffneten Theater auf der Cortina aufgeführt. Leopold I. beauftragte das am Wiener Hof bereits bewährte künstlerische Triumvirat von Lodovico Burnacini, Francesco Sbarra und Antonio Cesti mit der Festoper. Mathäus Küsel hat die insgesamt 23 Bühnendekorationen für das Libretto gestochen. Burnacinis Dekoration für die 6.-10. Szene des I. Akts zeigt den Typus „Wald“ mit gestaffelt hintereinander aufgestellten Kulissen von Laub- und Nadelbäumen, die auch im Hintergrundprospekt fortgeführt werden. Diese mythische Waldlichtung des Berges Ida ist laut Libretto in der 6. Szene die Handlungsbühne für den von Ventura Santo choreographierten Tanz der Nymphen und Hirten, der jäh durch das Erscheinen des Merkur in der 8. Szene unterbrochen wird. Laut Libretto berichtet der von links oben auf einer Flugmaschine einschwebende Merkur der schönen Nymphe Oinone von Jupiters Plänen, dass ihr Geliebter, der trojanische Königssohn Paris, in der heiklen Streitfrage entscheiden solle, wer wohl die Schönste sei und den goldenen Apfel bekäme. Küsel hält den Moment fest, als Merkur wieder über den Himmel davon schwebt und das Hirten- und Nymphenballett fortgesetzt werden konnte: Die Nymphe Oinone in einem langen, in Volants fallenden Kleid und mit einer Federkrone auf dem Kopf fordert die am linken Bühnenrand stehenden Nymphen auf, ihren Tanz mit den auf der rechten Seite aufgereihten Hirten fortzusetzen. Von rechts tritt ihr in elegantem Rock mit Umhang ein Tänzer entgegen.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F