Il Fuoco Eterno Custodito dalle Vestali, II. Akt, 10.-11. Szene: Luoco fuori di Roma […] (7. Blatt)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Nach dem Tod der ersten Gemahlin von Kaiser Leopold I. gab es keinen Thronfolger und Leopold heiratete rasch darauf Erzherzogin Claudia Felicitas. Die Geburt ihrer Tochter Maria Anna war der Anlass für die Aufführung von Niccolò Minatos Festoper Il Fuoco Eterno Custodito dalle Vestali am 30. Oktober 1674, zu der Antonio Draghi die Musik schrieb. Die Festoper spielt während der Punischen Kriege, als Hannibal Italien verwüstete und die Römer nur mit Hilfe der Vestalin Claudia zum Sieg gelangen konnten – eine Anspielung auf die Erwartungen des Hauses Habsburg an die jüngst geschlossene Ehe mit der gleichnamigen Erzherzogin. Seitliche zwei- bis dreistöckige von Grün durchzogene Häuserkulissen flankieren eine in die Tiefe führende Straße. Festlich geschmückte Balkone, ausgesteckte Fahnen und Laubbögen weisen auf die freudig erwartete Ankunft des siegbringenden Kultbildes der großen Göttermutter hin. In der 10. Szene des II. Akts erscheint mit Hilfe einer Theatermaschine in Gestalt eines Wolkenbandes eine illustre Götterschar am Bühnenhimmel: Jupiter sitzt im Zentrum einer kreisförmigen Wolkenformation, umringt von Mars, Apollo und zahlreichen Gottheiten. Laut Libretto kommt auch Vesta auf einer Flugmaschine heran und bittet die Götter um Unterstützung, dass ihr Schützling Claudia die Gemahlin von Publius Scipio werde. In der 11. Szene schwebt Amor Richtung Bühne, der mit seinem Pfeil Publius’ Liebe zu Acrisia entfachen will. Verfolgt wird er in den Lüften von der Allegorie der Tugend, die ihm den Pfeil abnehmen will. Mathäus Küsels Kupferstich schildert aber den effektreichen Moment, als die aufgebrachte Vesta auf einer Wolke von links einhergebraust kommt und Amor einen Flammenstrahl hinterherschleudert, der seine Flügel in Brand setzt und ihn zu Boden stürzen lässt.

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MM/sdp

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