Il Fuoco Eterno Custodito dalle Vestali, III. Akt, 17.-20. Szene: Tempio di Vesta in Roma, col fuoco acceso dinanti la Dea (13. Blatt)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Nach dem Tod der ersten Gemahlin von Kaiser Leopold I. gab es keinen Thronfolger und Leopold heiratete rasch darauf Erzherzogin Claudia Felicitas. Die Geburt ihrer Tochter Maria Anna war der Anlass für die Aufführung von Niccolò Minatos Festoper Il Fuoco Eterno Custodito dalle Vestali am 30. Oktober 1674, zu der Antonio Draghi die Musik schrieb. Die Festoper spielt während der Punischen Kriege, als Hannibal Italien verwüstete und die Römer nur mit Hilfe der Vestalin Claudia zum Sieg gelangen konnten – eine Anspielung auf die Erwartungen des Hauses Habsburg an die jüngst geschlossene Ehe mit der gleichnamigen Erzherzogin. Das Schlussbild schildert die Freude über das durch Claudias Hilfe (vgl. F 8650) wieder entzündete Feuer und führt die Liebenden Claudia und Scipio zusammen. Der Blick in das Innere des Vestatempels steht im Zentrum der Dekoration: Der sich hinter einem Garten mit Boskettbögen in Arkaden fortsetzend öffnende, riesige Kuppelraum des Vestaheiligtums scheint nun einsehbar. Auf beiden Bühnenseiten zeigen die Kulissenwände reich ornamentierte, florale Bogenarchitektur mit eingetieften Nischen, in die mit Büchern ausgestattete Frauenbildnisse in langen Gewändern eingestellt sind. Einige Putten spielen inmitten des Rankenwerks und andere sitzen auf den Voluten darüber. Entlang der Wände stehen zahlreiche Menschen, Soldaten, römische Bürger und Kinder, die den Blick nicht nur ehrfurchtsvoll auf das wieder entfachte Feuer auf dem Altar der Vesta gerichtet haben, sondern auch auf die in der Halbkuppel der Apsis versammelten Götterschar. Laut Libretto schwebt in der 20. Szene ein prächtiger Götterzug – angeführt von Vesta selbst - auf einer großen Flugmaschine ein, um Claudias Glück und somit das Glück und die Glorie des Hauses Österreichs zu feiern.

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MM/sdp

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