Il Ratto delle Sabine, III. Akt, Szene 17-20: Saal der königlichen Zimmer mit Thron (Sala Regia con Trono)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Zu den Geburtstagsfeierlichkeiten für Kaiser Leopold I. wurde am 9. bis 10. Juni 1674 im Theater auf der Cortina in Wien die Festoper von Niccolò Minato „Il Ratto delle Sabine“ (Der Raub der Sabinerinnen) aufgeführt, zu der Antonio Draghi die Musik schrieb. Der Hofingenieur Lodovico Ottavio Burnacini schuf die Bühnendekorationen, nach denen Mathäus Küsel seine Kupferstiche für die italienische Festschrift fertigte, die bei Christoforo Cosmerovio verlegt wurde. Der Kupferstich schildert die Szenen 17–20 aus dem dritten Akt mit der dramatischen Gefangennahme von Tatio, dem Sabinerkönig. Der Bühnenraum ist in einen weitläufigen Thronsaal verwandelt, dessen kassettierte Decke sich nach hinten hin bis zur abschließenden Wand verjüngt. Durch einen von einer Kartusche bekrönten Torbogen strömen Massen von Soldaten in kurzen Waffenröcken und mit federbekrönten Helmen in den Saal, um entlang der mit Pilastern und ovalen Gemälde gegliederten Seitenwände Aufstellung zu nehmen. Sie gehören zum Gefolge von Romolos, dem König der Römer, der mit einer Drohgebärde von seinem durch mehrere Stufen erhöhten und von einem Baldachin überfangenen Thron herabsteigt. Er bewegt sich auf die dramatische Haupt- und Schlüsselszene zu: Links haben drei Soldaten mit großen Ausfallschritten ihre Bögen auf Tatio gerichtet, der gefesselt an der Wand steht. Sein Brustpanzer liegt zu seinen Füßen. Die Sabinerin Heraclea stürzt sich mit abwehrend erhobenen Armen dazwischen, um den von ihr geliebten Tatio vor den Pfeilen zu schützen.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F