Das Rathaus in Gelchsheim

Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim

Beschreibung

Dieses Foto zeigt das historische Rathaus des Marktes Gelchsheim im Landkreis Würzburg. Im Vergleich zu Mittel- und Oberfranken finden sich dörfliche Rathäuser in Unterfranken deutlich häufiger.

Im Jahr 1406 erhielt Gelchsheim das Marktrecht. Bei einem Brand im Jahr 1664 wurde ein Großteil des Ortes zerstört, darunter auch der Vorgängerbau des heutigen Rathauses.

Bei dem nach einer Inschrift 1666 errichteten Gebäude handelt es sich um einen zweigeschossigen, freistehenden Bau mit dreigeschossigem Giebel und Satteldach mit Biberschwanzdeckung. Im Erdgeschoss befindet sich mittig eine Längsdurchfahrt. Die Räume beherbergten einst die öffentliche Bücherei und eine Feuerwehrhalle, heute ist dort das Gemeindearchiv untergebracht. Die einzelnen Geschosse sind durch Würfelfriese optisch getrennt. Das Erdgeschoss besitzt ein schlichtes Fachwerk mit wandhohen Streben, während das Obergeschoss mit einem Fries von Andreaskreuzen aufwendiger gestaltet ist.

An der Südostecke des Obergeschosses befindet sich ein achteckiger Fachwerkerker mit geschweiftem, verschiefertem Helm. Der Erker gehört zum Sitzungszimmer, das nach dem Zweiten Weltkrieg als Notschulraum genutzt wurde. Bei der Restaurierung 1968/69 wurde der Saal rekonstruiert. Den dreigeschossigen Giebel prägen gerade Fußstreben und kurze Kopfbüge. Über einer geschnitzten Fratze kragt der Giebelschopf vor. Mit seiner weiß-grauen Farbfassung und dem reichen Blumenschmuck ergibt das denkmalgeschützte Gebäude ein ausgesprochen malerisches Bild.

Autor

Valentina Tonino M.A.