Beschreibung
Die Bäuerin, die einem hier freundlich lächelnd entgegeneilt, trägt ein schwarzes gemustertes Kleid. Um dieses zu schonen, hat sie darüber eine Trägerschürze an. Diese bildet zusammen mit den hohen Knöchelschuhen, Strümpfen und dem Kopftuch die typische Arbeitskleidung. Begleitet wird sie von einer mageren Katze, die ihren Platz als Mäusefänger auf dem Hof hat.
Die verputzte Wand aus Bruchstein rechtsseitig gehört zum Stall. Richtet man den Blick von der rundbogigen, kleinen Öffnung der ins Haus integrierten Hundehütte über den an der Wand lehnenden hölzernen Backtrog nach oben, kann man dort oberhalb der Stützmauer einen Schlot aus Holz für die Belüftung erkennen. Die schrägen Mauerpfeiler verdecken die kleinen, querrechteckigen Fenster und deuten auf einen Gewölbestall hin. Weiter nach hinten, in Richtung Scheune, hat noch ein kleiner Taubenschlag Platz gefunden.
Beachtenswert sind auch die verbretterte Scheune und das letzte Strohdach dieser Gegend. Letzteres hat bereits etwas gelitten, manche Stellen wurden provisorisch ausgebessert und die Strohlagen bilden keine gleichmäßige Deckung mehr. Dadurch lässt sich der zusätzliche Einsatz von Holzschindeln an den Gauben und der Traufe erkennen. Dächer mit Stroh zu decken war lange der Standard. Im Laufe der Zeit wurde diese Weichdeckung jedoch aufgrund der Brandgefahr durch Anweisungen der Obrigkeit von der Hartdeckung mit Ziegeln verdrängt.
Der Hof wurde abgebrochen und existiert heute nur noch als Bild.
Autor
Regina Kapfer M.A.