Eine Schieferfassade in Glosberg

Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim

Beschreibung

Bei dem abgebildeten eingeschossigen Wohnstallhaus handelt es sich um einen giebelständigen Blockbau, auf dessen verputzte Rückseite man blickt. Im hinteren Teil des Hauses befindet sich der Stall, zu erkennen an den kleinen Fenstern. Augenfällig ist das Zwerchhaus, gekennzeichnet durch sein quer zum Hauptdach liegendes Satteldach und seinen eigenen Giebel. Dieser ist, wie der Hauptgiebel des Hauses, mit Schieferplatten in Spitzwinkeldeckung verkleidet.

Glosberg liegt im Frankenwald und zugleich in den Ausläufern des thüringischen Schiefergebirges. Schiefer war somit ein regional vorkommender und damit günstiger Baustoff. Man nutzte die dünnen Platten und nagelte sie an die Blockwände (Verschieferung) oder verwendete sie zur Dachdeckung (Schieferdach). Dabei überlappen sich die Platten, sodass der Regen abgehalten wird. Zudem bietet eine Schieferfassade Vorteile in der Wärmedämmung. Oftmals wurde sie – anders als hier – mit aufwendiger Weißmalerei verziert.

Typisch für die Gegend ist die Kombination aus schwarzem Schiefer und roten Krempziegeln (Kremper) auf dem Dach, so wie bei dem Nachbarhaus am linken Bildrand. Die weißen Fensterrahmen bilden einen Kontrast zum dunklen Schiefer, die Fassade wird geschmückt von Blumenkästen mit roten Geranien. Ein Vorgarten rundet die Hofstelle ab. Am rechten Bildrand ist die Scheune des Nachbarhofs erkennbar, dessen Dach ebenfalls mit Krempziegeln gedeckt ist.

Autor

Regina Kapfer M.A.