Watschentanz : Ländler

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Forschungsstelle für fränkische Volksmusik

Beschreibung

Interpreten: Die 1909 gegründete Kapelle Hahn war 1909-1913 eine der 3 beim Oktoberfest zugelassenen fränkischen Oberlandlerkapellen und beschäftigte versierte Berufsmusiker aus ganz Deutschland und Berufsanfänger, die in mittelfränkischen Stadtpfeifen eine 4-jährige Lehre absolviert hatten. 1936 wurde Hans Hahn (1879-?) durch ein NS-Dekret das Auftreten in Miesbacher Tracht verboten, weil er nicht altbayerischer Abstammung war.

Label: Der Markenname Odeon wurde 1903 für die im selben Jahr gegründete International Talking Machine Company zur Produktion von Grammophonen und Schallplatten ins Berliner Handelsregister eingetragen. Im Folgejahr brachte Odeon die erste zweiseitig spielbare Schallplatte auf den Markt. Der Name bezieht sich auf das berühmte Pariser Odeon-Theater, die Etiketten zeigen einen Tempel. 1911 wurde das Label, das bis zum Ende der Schallplattenära eine eigene Marke blieb, eine Tochtergesellschaft der Lindström AG.

Titel: „Eine Erfindung unseres fremdenverkehrstüchtigen Jahrhunderts“ nennt das „Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich“ (Band 4, 1998, 709) den Watschentanz. Tanz und Plattler bedienen sich der Figuren und Elemente traditioneller Schuhplattler und dienten wohl ab 1900 der Unterhaltung von Sommerfrischlern. Die klischeehafte Darstellung der „Bayern“ als rückständig, grob und streitlustig führte zu Diskussionen und weitgehender Ablehnung entsprechender Aufführungen durch Trachtenverbände.