Bayerischer „Zwiefacher“ : Böhmischer Wind-Schafenstiel

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Forschungsstelle für fränkische Volksmusik

Beschreibung

Interpreten: Der erstmals 1898 auf dem Oktoberfest vertretene Wirt Georg Lang (1866-1904) aus Nürnberg trug wesentlich zur Veränderung der Wies’n bei. Er gilt als Erfinder der Riesenbierhallen und ließ als erster Festwirt eine 30 Mann starke Kapelle von einem Podium aus aufspielen. Lang führte Texthefte ein, damit das Publikum lautstark mitsingen konnte. Unter seinem Namen – unter Leitung von Joseph Schwarz – gastierte die Kapelle auch nach Langs Tod in ganz Deutschland.

Label: Das Label Homocord der Homophon-Company GmbH Berlin wurde 1904 unter dem Namen Homophon (Record) gegründet. Im Patentstreit mit Zonophon(e) unterlag Homophon und wechselte 1911 zum Labelnamen Homokord, 1924 dann zu Homocord. Die Firma Homophon wurde 1932 von der Carl Lindström AG übernommen und das Label eingestellt.

Titel: Mit der Bezeichnung „Böhmischer Wind“ führt Hoerburger („Die Zwiefachen. Gestaltung und Umgestaltung der Tanzmelodien im nördlichen Altbayern“, Berlin 1956, S. 151, Nr. 42) den Zwiefachen, der auch „Pfifferling“, „Sommerweizen“, „Stollposchi“ heißt oder nach Liedanfängen benannt ist: „Hab i mein Woaz aufd’ Leitn gsät“ (verschiedene Schreibweisen) und „Hob i ein Baum, tragt Wasserbirn“. Der zweite Zwiefache ist verzeichnet auf S. 150 und S. 171, Nr. 37 unter „Schubkarrn“, „Besenstiel“, „Doppel Bayrisch“, „Eichelsiebener“, „Kihraus“, „Mausergirgl“ u.a.