Fayencekrug signiert von J. G. Ch. Popp d. Ä., Ansbach um 1740

Fränkisches Museum Feuchtwangen

Beschreibung

Der-Fayence-Walzenkrug aus Ansbacher Werkstatt verjüngt sich geringfügig nach oben, sodass er leicht konisch ist. Er trägt einen Bandhenkel mit gerundetem Ende. Die Ausstattung umfasst neben einem Zinndeckel auch eine Zinnfassung der Randkehle. Der Krug ist entsprechend spätbarocker Mode mit einer fantasierenden chinoisen Szene gestaltet.

Auf der Wandung ist ein hervorgehobener Chinese, ein "Mandarin", mit europäisch anmutendem Hut zu sehen. Er trägt eine gelbe Jacke, die von einem europäisch wirkenden Spitzenkragen abgeschlossen wird, und ein blaues Gewand. Ein Diener mit Zopf, dessen Kleidung gegenüber derjenigen des Mandarins farblich invertiert ist, spendet ihm mit einem großen Sonnenschirm Schatten. Ein hutloser Herr mit Zopf und grüner Jacke steht vor dem Mandarin. Ein kleiner Junge in Hosen wendet sich dem Herrn in der grünen Kleidung zu und versucht, dessen Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die Szene spielt sich auf einem Grasstück mit Blüten und einer Palme ab, das von zwei üppigen Stauden chinesischer Blumen flankieren wird.

Der Krug ist in den Farben Gelb, Dunkelgrün, Manganviolett, Hell- und Dunkelblau bemalt. Den oberen und unteren Rand des Objektes zieren aufgemalte blaue Behangborten. Der Bandhenkel ist mit blauen Strichen in Fischgrätmuster bemalt, die Seiten des Henkels sind mit blauen Punkten dekoriert. Die Farben und die Bemalung sind vorzüglich erhalten, jedoch verläuft ein Sprung durch die gesamte vordere Wandung.

Der Boden trägt die Signatur des Fayencemalers bzw. der Werkstatt "Popp". Auf dem Zinndeckel befinden sich die Gravur "J.A.O.F. 1780" sowie ein Medaillon mit Adam und Eva im Paradies und der Umschrift "Gott schuf die Welt und noch erhält".