Prunksupplik der Herzogin Hedwig von Bayern-Landshut

Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Beschreibung

Mit dieser besonders prächtig gestalteten Supplik erwirkte Herzogin Hedwig von Bayern-Landshut, Gemahlin Herzog Georgs des Reichen, für sich, ihre Tochter Margarete, Dominikanerin im Kloster Altenhohenau, und den Hofmeister Johannes Ponner verschiedene Gnaden vom Heiligen Stuhl: Erleichterungen beim Empfang des Bußsakraments, Zubilligung eines Tragaltars, kirchliches Begräbnis auch zu Zeiten des Interdikts, erleichterte Ablassgewinnung, Fastenerleichterungen und Gewährung des Jubiläumsablasses des Jahres 1500 auch ohne Romreise. Farbiger Blumenschmuck und zwei von Engeln gehaltene Wappenschilde mit dem Wappen der bayerischen Herzöge und dem Jagellonenadler des polnischen Königshauses - Hedwig war die Tochter König Kasimirs IV. von Polen - zieren die prunkvolle Urkunde. Diese Bittschriften an den Papst, die sog. Sola signatura-Suppliken, waren seit dem 15. Jahrhundert verbreitet. Die vorgetragene Bitte wurde mit der päpstlichen Unterschrift auf der Urkunde selbst rechtskräftig gewährt.