Synodalprotokoll über die Gründung des Bistums Bamberg 1007

Staatsarchiv Bamberg

Beschreibung

Die Gründung des Bistums Bamberg durch Kaiser Heinrich II. (reg. 1002-1024) ging nicht ohne Widerstände von Statten. Vor allem der Würzburger Bischof Heinrich I. (reg. 996-1118), der wie sein Eichstätter Amtskollege Teile seiner Diözese abtreten musste, hatte Einwände. Obwohl er zunächst seine Zustimmung gegeben hatte, zog er sie wieder zurück, als klar wurde, dass er nicht mit der erhofften Erhebung zum Erzbistum rechnen konnte. Schließlich musste Heinrich II. in Frankfurt erneut eine Bischofssynode einberufen. Der Würzburger Bischof blieb jedoch aus Protest fern. Das Synodalprotokoll - das einzig überlieferte aus dieser Zeit - berichtet nichts von den bei Tietmar von Merseburg (975-1018, 1009-1018 Bischof von Merseburg) geschilderten Meinungsverschiedenheiten auf der Versammlung. Die anwesenden Bischöfe unterzeichneten die Niederschrift der vorausgegangenen Gründungsakte durch ein Kreuz vor oder hinter ihrem Namen. Nur der Kölner Erzbischof Heribert (reg. 999-1021), ein Bruder des Würzburger Bischofs, vermerkte stattdessen "ad votum sinodi" ("auf Verlangen der Synode"). Heinrich II. aber hatte sein Ziel erreicht. Noch am gleichen Tag, dem 1. November 1007, setzte er seinen Kanzler Eberhard (reg. 1007-1040) zum ersten Bischof von Bamberg ein.

Rechtehinweis Beschreibung

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