Martin Luther ergänzt ein Schreiben an Balthasar Düring in Coburg wegen des Pfarrers von Hildburghausen

Staatsarchiv Coburg

Beschreibung

Seit 1528 bereisten die Visitatoren im Auftrag des Kurfürsten von Sachsen die fränkischen Besitzungen Kursachsens mit Coburg als Mittelpunkt. Sie hatten Luther um die Entsendung eines geeigneten Pfarrers für Hildburghausen gebeten. Auf die Schnelle hatte Luther nicht reagieren können, wie er in seinem Brief vom 1. März 1529 dargelegt hatte. Eine Woche später, am 7. März, schickte er aber mit einem Begleitbrief, dessen Original in der Forschungsbibliothek Gotha überliefert ist, den Geistlichen Johann Weybringer (auch: We[i]blinger). Weybringer stammte aus Landshut und hatte das Herzogtum Bayern wegen der Religion verlassen. Während das Hauptschreiben in Latein verfasst war, schrieb Luther den hier gezeigten Nachsatz in deutscher Sprache auf einen Zettel – und zwar in einem deutlich weniger förmlichen Stil. Luther teilte mit, dass Weybringer nach seiner Einsetzung in Hildburghausen "flugs widder herein" nach Wittenberg reisen wolle, "denn es gehet ihm Kost drauff". Er müsse noch die Dinge so einrichten, "auff dass er sein Weib kunt füglich hinausbringen", d.h. nach Hildburghausen mitbringen könne. Der Adressat von Luthers Schreiben Balthasar Düring war Mitglied der im sächsischen Franken tätigen Visitationskommission. Er stammte aus Königsberg (Unterfranken) und hatte sich dem Kreis der Wittenberger Theologen angeschlossen. 1520 war er auf Empfehlung Melanchthons Vikar an der Pfarrkirche St. Moriz in Coburg geworden und führte die neue Lehre in der Stadt ein.

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