Ansprache des Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann (SPD) im Bayerischen Landtag am 18.03.1919

Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Beschreibung

Auf dem Plakat "An das Bayerische Volk!" ist die Antrittsrede von Ministerpräsident Johannes Hoffmann (1867–1930) abgedruckt, die er im Bayerischen Landtag am 18.März 1919, einen Tag nach seiner Wahl, gehalten hatte. Durch die Verbreitung im Plakatdruck sollte die Rede einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. In der Rede stellte sich Hoffmann in die Nachfolge von Kurt Eisner (1867–1919), der am 21. Februar ermordet wurde. In der Rolle als bayerischer Außenminister und Regierungschef erläuterte er auch die prekäre Lage, in der sich Bayern zu dieser Zeit befand. Zu den Zielen seiner sozialdemokratischen Regierung zählte er die Versorgung der Kriegsheimkehrer, die Demobilisierung des Heeres, die Sozialisierung der Wirtschaft sowie die Lösung der Nahrungsmittelversorgung und der Wohnungsnot. Als Kompromiss erachtete er das neue Ermächtigungsgesetz, das der Regierung vorläufig gesetzgeberische Kompetenz verleihen sollte. Umgekehrt sollten die Räte auf eine solche Kompetenz verzichten. Als überzeugter Unitarist erklärte Hoffmann, auf die Reservatrechte Bayerns innerhalb des Deutschen Reiches verzichten zu wollen. Johannes Hoffmann konnte mit der Bildung der Regierung die Lage in München und den Konflikt um die künftige Staatsform Bayerns ein wenig beruhigen. Sein dezidiertes Eintreten für die parlamentarische Demokratie führte jedoch drei Wochen später zur Ausrufung der Räterepublik in München.

Autor

Stefan Schnupp

Rechtehinweis Beschreibung

CC0