Gründung des Arbeiter- und Soldatenrats in München am 7. November 1918

Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Beschreibung

Die Bildung von Räten war charakteristisch für die Revolutionsereignisse im ganzen Deutschen Reich. In München hatten sich bereits am Revolutionsabend des 7. November 1918 ein erster Arbeiter- und ein Soldatenrat im Mathäserbräu gebildet. Insbesondere der sogenannte Revolutionäre Arbeiterrat verstand sich als radikale Keimzelle der Revolution. Seine Mitglieder verfochten in den folgenden Monaten ein Rätesystem nach russischem Vorbild. Dagegen traten die Räte, die sich in den ländlichen Regionen Bayerns bildeten, überwiegend für einen raschen Übergang zu einer parlamentarischen Demokratie ein. Schon in den Tagen unmittelbar nach dem politischen Umsturz waren in den größeren Städten, aber auch in kleineren Gemeinden Bayerns Räte entstanden. Mit eigenen Verordnungen der Revolutionsregierung wurde dies im Laufe des Novembers und Dezembers 1918 verpflichtend gefordert und die Kompetenzen der Räte geregelt. In vielen Kommunen bildeten sich nun Bürger-, Bauern- oder Volksräte. Auf Landesebene bestanden ein Landessoldatenrat, ein Landesarbeiterrat und ein Landesbauernrat, der allerdings nicht gewählt wurde, sondern sich aus Mitgliedern des Bayerischen Bauernbunds rekrutierte. Die Landesrätegremien waren vollumfänglich im Provisorischen Nationalrat vertreten.

Autor

Dr. Markus Schmalzl

Rechtehinweis Beschreibung

CC0