Proklamation der kommunistischen Räterepublik in München am 13. April 1919

Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Beschreibung

Am 13. April 1919 riefen Kommunisten in München eine zweite Räterepublik aus. Nach dem Umsturz vom 7./8. November 1918, den Ereignissen nach den Attentaten auf Kurt Eisner (1867-1919) und Erhard Auer (1874-1945) am 21. Februar 1919 und der ersten Räterepublik (7.-13. April) setzte damit die vierte Phase der Revolution in Bayern ein. Die vom Landtag im März 1919 gewählte Regierung hatte ihren Sitz am 7. April nach Bamberg verlegt. Die Kommunistische Partei übernahm nach einem erfolglosen Putsch regierungstreuer Truppen die Macht. In einer an die Arbeiter und Soldaten gerichteten Verlautbarung vom 13. April kritisiert der neu eingesetzte "Vollzugsrat" die erste Räterepublik. Deren Vertreter seien nicht regierungsfähig gewesen, hätten leere Versprechungen gemacht und "gefeiert und geschwätzt". Nun aber sei die Zeit gekommen, mittels der Diktatur des Proletariats den Kapitalismus zu überwinden. Die bisherigen Rätevertreter sollten ersetzt, eine Rote Armee sofort aufgestellt, Lebensmittel beschlagnahmt und gerecht verteilt werden. Die neue Räteregierung hatte Anhänger in der Arbeiterschaft, brachte jedoch in den folgenden Wochen durch eine Reihe von Zwangsmaßnahmen große Teile der Münchner Bevölkerung gegen sich auf. Bürgerliche sahen sie zudem als "bolschewistische" Bedrohung an. Anfang Mai 1919 wurde die Räterepublik schließlich von Reichswehr- und Freikorpseinheiten gewaltsam niedergeschlagen.

Autor

Dr. Matthias Bader

Rechtehinweis Beschreibung

CC0