Luther setzt sich bei Johann Friedrich Kurfürst von Sachsen für seinen Schwager Hans von Bora ein

Staatsarchiv Coburg

Beschreibung

Mit diesem Bittschreiben setzte sich Martin Luther 1541 bei seinem Landesherrn, dem sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich (Kurfürst/Herzog 1532-1554), für seinen Schwager Hans von Bora ein. Dieser war auf die Fürsprache von Luther und Justus Jonas (1493-1555) hin als Verwalter des aufgelösten Leipziger Benediktinerinnenklosters eingesetzt worden, Anfang Oktober 1541 allerdings – offensichtlich wegen finanzieller Ungereimtheiten – wieder abgesetzt worden. Luther nimmt Bezug auf seine vorangegangene Bitte vom 17. November, dem Hans von Bora wieder ein Klosteramt zu übertragen und ein entsprechendes Schreiben an die Verwalter der verweltlichten Klostergüter in Kursachsen, die sog. Sequestratoren, auszustellen. Luther hatte in diesem vorangegangenen Schreiben auch deutlich gemacht, dass Bora alle Anschuldigungen widerlegen hatte können. Nun konnte Luther berichten, dass Bernhard von Hirschfeld, einer der Verantwortlichen, dem Bewerber mitgeteilt habe, dass zwar derzeit keine Stelle frei sei, zu Philippi (1. Mai) aber das Klosteramt in Belgern und zu Michaeli (29. September) das in Nimbschen frei würde. In beiden Ämtern wurden die Besitzungen aufgelöster Klöster des Zisterzienserordens verwaltet. Luther bat daher auch im Namen seines Schwagers, dass eines der beiden Ämter an Hans von Bora verliehen werden möge. Luther appelliert auch moralisch an den Kurfürsten: Eine weitere Verzögerung würde bei Bora persönliche Verletzungen und Kummer hervorrufen.

Rechtehinweis Beschreibung

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