Rotes Privilegienbuch der Stadt Regensburg

Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Beschreibung

Eines der prachtvollsten Amtsbücher aus der Überlieferung der Reichsstadt Regensburg ist das Rote Privilegienbuch. Das in rotes Leder gebundene und mit Metallschließen versehene Kopialbuch wurde im 15. Jahrhundert angelegt und enthält Abschriften der wichtigsten Privilegien und Freiheiten aus der Zeit zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert, die die Stadt Regensburg, ihre Bürger und Kaufleute von Herzögen, Königen und Kaisern oder vom Papst erhalten haben.

Über fünfzig farbenfrohe, teilweise in Gold gehaltene Miniaturen lassen erahnen, wie bedeutend dieses Kopialbuch für die Repräsentation der Stadt gewesen sein muss. So findet sich so gut wie für jeden Herrscher ein eigenes Portrait. Für Ludwig IV. den Bayern (gest. 1347) beispielsweise gibt es drei Miniaturen: eine einfache zeigt ihn als Herzog, eine prachtvollere als König und eine besonders bemerkenswerte, goldene als Kaiser.

Nach einem umfangreichen Inhaltsverzeichnis beginnt das Amtsbuch mit einer Bulle von Papst Pius II. (1458-1464) vom 2. Dezember 1458, der der Stadt darin ihre Privilegien und Freiheiten bestätigt. Nach der deutschen Übersetzung folgen die weiteren Einträge.

Die meisten der kopierten lateinischen Rechtebestätigungen wurden auch in deutscher Übersetzung eingetragen. Am Ende des Amtsbuchs finden sich Inhaltsverzeichnisse des Schwarzen und des Gelben Stadtbuchs, die beide ebenfalls noch existieren. Die Darstellungen dieser beiden Amtsbücher geben fast originalgetreu das Aussehen der beiden Stadtbücher wieder.

Autor

Astrid Riedler-Pohlers

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY 4.0