Kaiser Ludwig IV. bestätigt die Privilegien der Reichsstadt Regensburg

Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Beschreibung

Ludwig der Bayer (geb. 1282/86, reg. 1314-1347) bestätigt und verlängert die Privilegien der Reichsstadt Regensburg. Einige der Wichtigeren, insbesondere bezüglich Zoll und Handel, führt er zudem einzeln auf. Dies war für die Reichsstadt, die primär von ihrem Fernhandel lebte, existenziell. Es war somit kein bloßer Verwaltungsakt, sondern ein großer Staatsakt. Hierfür griff Ludwig mehrere äußere, jedoch nicht mehr gebräuchliche Merkmale auf, die frühere Königsurkunden auszeichneten. Auffälligstes Merkmal ist die Auszeichnungsschrift in der ersten Zeile. Diese greift die "littera elongata" auf, aber vor allem führt sie diese weiter: Ludwigs Name ist eine detailliert dekorierte Illumination, deren L-Initiale ein Frauengesicht, eventuell das der Kaiserin Margarethe von Holland (1307/10-1356), ziert. In der folgenden "intitulatio" werden die Worte "Gott", "römisch", "Kaiser" und "Augustus" mit prunkvollen Anfangsbuchstaben ausgezeichnet, im Rest der ersten Zeile noch die Satzanfänge der Verewigungsformel und Arenga. Ein großes Monogramm und eine aufwendig gestaltete "Signumzeile" – im Wort "Imperator" verbirgt sich die Zeichnung eines gekrönten Männergesichts – finden sich am Ende des Urkundentextes. Zuletzt wird in der "corroboratio" eine (heute nicht mehr erhaltene) Goldbulle angekündigt. Nur die Seidenfäden sind noch vorhanden.

Autor

Thomas Engelke

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY 4.0