Gefäß

Graf-Luxburg-Museum

Hinweis

Dieses Objekt stammt aus kolonialen Kontexten und bedarf einer Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte. bavarikon zeigt dieses Objekt, um unter anderem eine kritische, sensible Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte zu ermöglichen und zu fördern. Die Bayerische Staatsbibliothek als Betreiberin von bavarikon weist darauf hin, dass die Erwerbung des Objekts durch die besitzende bzw. bestandshaltende Institution oder Vorgängerinstitutionen bzw. Personen nach heutigen Maßstäben möglicherweise unethisch oder unrechtmäßig erfolgt sein kann.

Beschreibung

Das Weingefäß vom Typ Xi Zun wurde während der Yuan-Dynastie (1279-1368) in China hergestellt. Die Fertigung der Bronze mit Silber- und Goldeinlagen in Form eines Tapirs gilt als sehr selten. Weltweit sind nur wenige Vergleichsobjekte belegt. Zwei davon datieren früher, auf die Zeit der Streitenden Reiche (475-221 vor Christus).

Auf dem Rücken des Tapirs ist ein Deckel befestigt, der eine Öffnung verbirgt. Hier wurde Wein eingefüllt, der über die Schnauze des Tapirs ausgeschenkt werden konnte.

Bereits während der Xia-Dynastie (ca. 2070-ca. 1600 vor Christus) und der Shang-Dynastie (1600-1046 vor Christus) wurden in China Bronzen gefertigt. Sie dienten als Grabbeigabe für höher gestellte Personen oder wurden für Speise- und Trankopfer, die den Ahnengeistern dargebracht wurden, verwendet. Ein Gefäßtyp aus der Zeit des Altertums, der für Wein verwendet wurde, war der Zun. Dieser konnte unterschiedliche Formen haben. Teilweise wurde er auch in Form von Tieren, die tatsächlich geopfert wurden – wie etwa Ochsen – hergestellt. Diese Weingefäße in Tierform wurden als Xi Zun bezeichnet. Der Tapir aus der Sammlung von Karl Graf von Luxburg (1872-1956) ist sehr gut erhalten und zitiert in seiner Form und seinem Dekor frühe Ritualbronzen.

In China war der Tapir nicht beheimatet, wurde vermutlich aber als gefangenes Tier gehalten. Der Vorstellung nach fraß der Tapir als mythisches Tier Albträume.

Autor

Museen Schloss Aschach