Hinweis
Dieses Objekt stammt aus kolonialen Kontexten und bedarf einer Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte. bavarikon zeigt dieses Objekt, um unter anderem eine kritische, sensible Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte zu ermöglichen und zu fördern. Die Bayerische Staatsbibliothek als Betreiberin von bavarikon weist darauf hin, dass die Erwerbung des Objekts durch die besitzende bzw. bestandshaltende Institution oder Vorgängerinstitutionen bzw. Personen nach heutigen Maßstäben möglicherweise unethisch oder unrechtmäßig erfolgt sein kann.
Beschreibung
Zylindrischer Gehstock aus dünnem, natürlich gewachsenem Bambus (rötliche Patina). Das untere Stockende mit einer Messinghülle versehen. Der vollplastisch geschnitzte Knauf ist aus Elfenbein mit künstlicher schwarzer Färbung und natürlicher Patina. Zwischen Knauf und Stock ein weiterer Metallring (Messing). Dargestellt ist ein Ausländer (Afrikaner?), der von einem Tintenfisch- oder Oktopusarm umschlungen wird. Möglicherweise wurde ein vorhandenes Netsuke (Gürtelknauf) in einen länglichen Stockknauf umgearbeitet, wobei der ursprüngliche Körper des Tintenfischs in die Halterung Stocks umgeschnitzt (verkürzt) wurde. Die Elfenbeinfigur eventuell früher (18. Jh./frühes 19. Jh), der Bambusstock ist aus der Meiji-Zeit (1868-1912). Westliche Gehstöcke wurden mit der Öffnung und Modernisierung Japans ab dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts mit Einführung westlicher Sitten (z.B. Kleidung) auch bei Japanern populär.
Autor
Museen Schloss Aschach