Teller

Graf-Luxburg-Museum

Hinweis

Dieses Objekt stammt aus kolonialen Kontexten und bedarf einer Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte. bavarikon zeigt dieses Objekt, um unter anderem eine kritische, sensible Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte zu ermöglichen und zu fördern. Die Bayerische Staatsbibliothek als Betreiberin von bavarikon weist darauf hin, dass die Erwerbung des Objekts durch die besitzende bzw. bestandshaltende Institution oder Vorgängerinstitutionen bzw. Personen nach heutigen Maßstäben möglicherweise unethisch oder unrechtmäßig erfolgt sein kann.

Beschreibung

Großer Porzellanteller in Achteckform auf niedrigem Standring mit versenktem Boden und kleinem Spiegel. Die niedrige Wandung konisch hochgezogen mit weitausgezogener konischer Fahne, die am Rand achteckig abschließt. Heller, schwerer Scherben unter der weißen Glasur (einige Unreinheiten). Die Innenfläche des Tellers mit wenig Unterglasur-Blau und dichter Überglasur-Malerei in fast schwarzem Kobaltblau, Eisenrot, Grün, wenig Schwarz und Weiß sowie kräftiger Goldstaffage. Im Spiegel in einem Ring aus Unterglasur-Blau ein Vogelpaar mit den "Drei Freunden des Winters" (Bambus, Kiefer und Pflaumenblüten) an einem Felsen. Über Wandung und Fahne hinweg ist der Teller mit mehreren in Gold gefassten, weißgrundigen Kartuschen gefüllt mit Kranichen in Kiefernlandschaft und Löwenhunden (shishi) mit blühenden Päonien. Zwei weitere weißgrundige Kartuschen zeigen Blumen in Bambuskörben. Die Zwischenräume sind mit Chrysanthemen an Ranken auf dunkelblauem Fond gefüllt. Die Lippe ist mit einer Linie in Unterglasur-Blau abgesetzt. Die Unterseite ist bis auf den niedrigen unglasierten Standring weiß glasiert und mit drei locker gestreuten Chrysanthemenzweigen verziert. Oberhalb des Standrings und im versenkten Boden je zwei Doppellinien in Unterglasur-Blau. Der Teller ist ein charakteristisches Stück im japanischen Imari-Stil des frühen 18. Jhd., der sich durch leuchtende Farbigkeit unter üppiger Verwendung von Gold kennzeichnet. Daher auch die Bezeichnung als "Gold-Brokat-Stil" (Kinrande). Imari-Ware wurde für den europäischen Markt gefertigt. Auf der Unterseite ist eine alte handschriftliche Bezeichnung in schwarzer Tinte: 3 (?) Stk / NLS su /ISTT.

Autor

Museen Schloss Aschach