Hinweis
Dieses Objekt stammt aus kolonialen Kontexten und bedarf einer Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte. bavarikon zeigt dieses Objekt, um unter anderem eine kritische, sensible Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte zu ermöglichen und zu fördern. Die Bayerische Staatsbibliothek als Betreiberin von bavarikon weist darauf hin, dass die Erwerbung des Objekts durch die besitzende bzw. bestandshaltende Institution oder Vorgängerinstitutionen bzw. Personen nach heutigen Maßstäben möglicherweise unethisch oder unrechtmäßig erfolgt sein kann.
Beschreibung
Die Deckelvase wurde um 1700 in der japanischen Stadt Arita gefertigt. Sie hat eine achtkantige, gebauchte Form und einen gewölbten Deckel. Dessen Knauf wurde in Form eines Steinadlers, der auf einem Felsen sitzt, gestaltet. Das Tier war ein beliebtes Motiv der Samurai.
Bei der Bemalung der Vase wurden verschiedene Techniken verwendet: die Unterglasur-Kobaltblaumalerei, die Überglasur-Emailmalerei in den Farben Rot, Blassgrün und Ockergelb sowie die Goldmalerei. Die Farben Kobaltblau, Rot und Gold gelten als die typischen Imari-Farben. Am Rand des Deckels und dem Hals der Vase sind runde Ornamente zu sehen. Der Deckel, die Schulter und der Fuß der Vase sind mit einem umlaufenden Wolkendekor geschmückt. Auf der Schulter und dem Fuß der Vase sind ergänzend Darstellungen von Hasen sowie Kranichen eingefügt. Auch die Wandung der Vase ist mit Vögeln verziert. Hier sind zwei Phönixe zu sehen. Sie sind in einer Landschaft mit Blumen, Kiefern und Paulowniabäumen dargestellt. Der Boden der Vase ist weiß und ohne Marke. Der Standring der Vase ist unglasiert.
In Arita wurde das bekannte Imari-Porzellan produziert. Über den Hafen Imari wurde es nach Nagasaki gebracht. Von dort verschiffte die Niederländische Ostindien-Kompanie das für den Export produzierte Porzellan nach Europa.
Die Vase gilt als eines der frühen Stücke in der ostasiatischen Sammlung der Familie von Luxburg. Gemäß Quellenlage wurde sie 1876 durch Friedrich Graf von Luxburg (1829-1905) beim Münchner Antiquar Drey erworben.
Autor
Museen Schloss Aschach