Hinweis
Dieses Objekt stammt aus kolonialen Kontexten und bedarf einer Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte. bavarikon zeigt dieses Objekt, um unter anderem eine kritische, sensible Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte zu ermöglichen und zu fördern. Die Bayerische Staatsbibliothek als Betreiberin von bavarikon weist darauf hin, dass die Erwerbung des Objekts durch die besitzende bzw. bestandshaltende Institution oder Vorgängerinstitutionen bzw. Personen nach heutigen Maßstäben möglicherweise unethisch oder unrechtmäßig erfolgt sein kann.
Beschreibung
Porzellanvase in Rouleauform. Der walzenförmige Körper auf abgesetztem Standring, mit schräger Schulter und zylindrischem Hals mit tellerartiger Mündung. Heller Scherben unter der glänzend schwarzen Glasur (mirror black). Bemalung mit Goldfarbe. Innen weiß glasiert. Die Bemalung ist starb abgerieben, spurenhaft ist eine Landschaftsdarstellung mit einer längeren Aufschrift (rückseitig) zu erahnen. Am Hals sind Bordüren von Swastika und Wirbelmuster erkennbar, ebenso an der Lippe. Die Unterseite bis auf den unglasierten Standring weiß glasiert. In der Kangxi-Zeit wurden glänzend schwarze Glasuren beliebt, die hochgebrannt wurden. Im Westen unter der Bezeichnung "mirror black" bekannt, wird die Glasur in China als "schwarze Bronze" (wujin) bezeichnet. Die Farbgebung der temperaturempfindlichen Glasur kann von einem tiefen Schwarz bis zu einem Goldbraun reichen. Obwohl „mirror black“- ähnliche Glasuren schon seit der nördlichen Song-Zeit (960–1126) benutzt wurden, begann man erst Anfang des 18. Jahrhunderts sie auch auf Porzellan aufzutragen. Die glänzend schwarze Farbe erreichte man durch Mischen von Eisenoxid mit kobalthaltigem Mangan, oft in vielen Schichten übereinander, um einen Tiefeneffekt zu erreichen. Der Goldauftrag wurde anschließend noch einmal gebrannt.
Autor
Museen Schloss Aschach